liveblog
Bei dem russischen Angriff auf die Groรstadt Dnipro hat sich die Zahl der Toten auf mindestens fรผnf erhรถht. Die Ukraine soll von den NATO-Staaten Militรคrhilfe in Hรถhe von 40 Milliarden Euro erhalten. Die Entwicklungen im Liveblog.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat den Kauf von 105 “Leopard”-2A8-Kampfpanzern fรผr die Bundeswehr genehmigt. Das verlautete aus Koalitionskreisen in Berlin. Die Bestellung hat ein Volumen von knapp drei Milliarden Euro. Der Rรผstungskonzern KNDS soll die Panzer bis 2030 an die Bundeswehr liefern. Die Hauptwaffe des “Leopard” wird vom Rรผstungskonzern Rheinmetall zugeliefert.
Auch der Verteidigungsausschuss des Bundestags habe grรผnes Licht gegeben, wie der Vorsitzende Marcus Faber mitteilte. Auf der Plattform X schrieb der FDP-Politiker zu den Plรคnen mit den neuen Panzern: “Wir statten die Brigade Litauen vollstรคndig mit Kampfpanzern aus, ersetzen รคltere Leo2 im Heer und schaffen Luft fรผr weitere Abgaben an die Ukraine.”
Der Haushaltsausschuss billigte zudem den Erwerb von Munition und vier weiterer “Patriot”-Flugabwehrsysteme, wie es hieร.
Der ukrainische Prรคsident Wolodymyr Selenskyj will von Donald Trump Klarheit darรผber, wie dieser den Krieg in 24 Stunden beenden will. “Wenn Trump weiร, wie man diesen Krieg beendet, sollte er uns das heute sagen”, sagte Selenskyj in einem Interview von Bloomberg TV. “Sollte es Risiken fรผr die Unabhรคngigkeit der Ukraine geben, sollten wir unsere Staatlichkeit verlieren – wir mรถchten darauf vorbereitet sein, wir mรถchten das wissen.”
Der frรผhere US-Prรคsident und Kandidat fรผr die kommende Prรคsidentschaftswahl hat mehrfach behauptet, er kรถnne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Allerdings hat Trump bisher nie Details fรผr diese Behauptung verraten.
Selenskyj erklรคrte sich in dem Interview bereit, sich mit Trump und dessen Team zu treffen und deren Vorschlรคge anzuhรถren. “Wir mรถchten verstehen, ob wir im November (nach den US-Wahlen) die mรคchtige Unterstรผtzung der USA haben oder ob wir dann alleine sind.”
Die Beziehungen zwischen China und Russland sind nach Auffassung des russischen Prรคsidenten Wladimir Putin derzeit so gut wie nie zuvor. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Staatsprรคsidenten Xi am Rande einer Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana sagt Putin, die Zusammenarbeit Russlands und Chinas sei ein Schlรผsselfaktor fรผr die globale Stabilisierung. Dabei agierten beide Lรคnder in ihrem eigenen Interesse und nicht gegen jemanden, betont Putin.
Bei einem Drohnenangriff auf ein Umspannwerk im sรผdukrainischen Enerhodar sind nach Angaben der russischen Besatzer acht Mitarbeiter des dort gelegenen Atomkraftwerks Saporischschja verletzt worden. Die Mรคnner seien mit Reparaturarbeiten beschรคftigt gewesen, um die Stromversorgung wiederherzustellen, als sie zielgerichtet attackiert worden seien, sagte der Leiter der russischen Atombehรถrde, Alexej Lichatschow.
Damit werde nicht nur das Sicherheitsprinzip der Internationalen Atomenergiebehรถrde (IAEA) kompromittiert, “das ist ein demonstrativer Verstoร”, klagte Lichatschow. Das Umspannwerk zรคhlt nach Angaben Lichatschows zur Infrastruktur des Atomkraftwerks Saporischschja und versorgt die Stadt mit Strom. Demnach soll es innerhalb einer Stunde drei Drohnenangriffe auf das Objekt gegeben haben.
Russland hat das grรถรte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hรคlt es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig fรผr Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich.
Litauen will angesichts Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine aus dem internationalen รbereinkommen รผber Streumunition aussteigen. Die Regierung des baltischen EU- und NATO-Landes billigte in Vilnius einen entsprechenden Gesetzesentwurf des Verteidigungsministeriums, der dem Parlament nun zur Diskussion รผbergeben wird. Auch Staatsprรคsident Gitanas Nauseda mรผsste dem Schritt noch zustimmen, er hat aber bereits Zustimmung signalisiert.
Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbรผndeten Belarus. Nach Angaben des Ministeriums sei die Kรผndigung des Streumunitionsabkommen sinnvoll, da sich die nationale Sicherheitslage und die Bedrohungen fรผr Litauen grundlegend verรคndert hรคtten. Auch seien die meisten Nachbarlรคnder in der Region nicht dem 2010 in Kraft getretenen รbereinkommen รผber die รchtung von Streumunition beigetreten, das von mehr als 100 Staaten – darunter Deutschland – unterzeichnet worden ist.
Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft รผber dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkรถrper verstreuen. Umstritten ist sie vor allem, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgรคnger vor Ort verbleibt und so die Bevรถlkerung gefรคhrdet. Litauens Verteidigungsministerium sieht in Streumunition jedoch ein hochwirksames Verteidigungsmittel.
Russland arbeitet nicht mehr in der Parlamentarischen Versammlung der Organisation fรผr Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit. Beide Kammern des russischen Parlaments verabschiedeten eine Erklรคrung, in der sie dem Gremium vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs “Russland-Feindlichkeit” und Diskriminierung vorwerfen und die Teilnahme Russlands sowie seine finanziellen Beitrรคge daher aussetzen.
Die Parlamentarische Versammlung der OSZE habe sich mit ihrem “parteilichen und diskriminierenden Vorgehen”, mit “Doppelmoral” und “vรถlliger Russland-Feindlichkeit” selbst schwer geschadet, hieร es in der vom Fรถderationsrat, dem russischen Oberhaus, verabschiedeten Erklรคrung. Eine รคhnliche Erklรคrung verabschiedete auch die Duma, das Unterhaus des Parlaments.
Die OSZE wurde 1975 gegrรผndet, um Spannungen zwischen Ost und West im Kalten Krieg abzubauen. Heute gehรถren der Organisation mit Sitz in Wien 57 Lรคnder an. Der russische Angriff auf die Ukraine hat die OSZE in ihre bisher tiefste Krise gestรผrzt: Die Ukraine fordert, Russland – wie schon aus dem Europarat – aus der OSZE auszuschlieรen.
Auch unter ihrem neuen Regierungschef wollen die Niederlande die Ukraine weiter unterstรผtzen. “Die Ukraine kann auf die Niederlande fรผr finanzielle, militรคrische und politische Unterstรผtzung zรคhlen”, sagte Ministerprรคsident Dick Schoof vor dem Parlament in Den Haag. “Wir sollten nicht naiv sein”, fรผgte Schoof hinzu. “Einige wenige Flugstunden von hier gibt es einen schrecklichen Krieg, in dem Menschenleben fรผr Russland keine Rolle spielen.”
Der 67-jรคhrige ehemalige Geheimdienstchef sagte zudem zu, dass sein Land das von der NATO ausgegebene Ziel einhalten werde, zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts fรผr den Verteidigungsetat zu verwenden.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine persรถnliche “Garantie” abgegeben, dass Deutschland nicht zur Partei im Krieg Russlands gegen die Ukraine wird. “Ja, ich gebe diese Garantie – dafรผr stehe ich als Kanzler”, sagte der SPD-Politiker in der Regierungsbefragung im Bundestag auf eine Frage der Linken-Abgeordneten Gesine Lรถtzsch.
Diese hatte zuvor Scholz’ Entscheidung von Ende Mai kritisiert, wonach die Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen auch gegen Ziele in Russland einsetzen darf. Scholz mahnte zudem erneut, dass Deutschland in dem Krieg keinem Waffenstillstand zustimmen dรผrfe, der “eine Kapitulation der Ukraine zum Gegenstand hat”. Dass dies keine “abstrakte Frage” sei, zeigten die “merkwรผrdigen Friedensangebote” von Russlands Staatschef Wladimir Putin.
Bundeskanzler Olaf Scholz sichert den NATO-Partnern zu, dass Deutschland auch in den kommenden Jahren das Zwei-Prozent-Ziel einhalten wird. Dies gelte auch, wenn der Sondertopf zur Modernisierung der Bundeswehr aufgebraucht sei, sagt er bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. NATO-Staaten sollen mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung stecken. Im Haushaltsentwurf fรผr 2025 werde es mit der mittelfristigen Finanzplanung Klarheit geben, wie Deutschland auf die Herausforderungen reagieren werde, sagte der SPD-Politiker.
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben einen Bezirk der strategisch wichtigen Stadt Tschassiw Jar in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Die Truppen hรคtten das Viertel Nowi “befreit”, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es war zunรคchst nicht klar, ob es den russischen Soldaten auch gelang, einen Kanal im Osten der Kleinstadt zu รผberwinden, welcher der ukrainischen Armee bisher als natรผrliche Verteidigungslinie diente.
Der dem ukrainischen Militรคr nahestehende Nachrichtenkanal DeepState schrieb im Onlinedienst Telegram, das Viertel “wurde vรถllig dem Erdboden gleichgemacht”. Weiterer Widerstand hรคtte nur zu hohen Verlusten gefรผhrt. “Der Rรผckzug aus dem Viertel ist daher eine logische, wenn auch schwierige Entscheidung”, hieร es weiter.
Tschassiw Jar liegt etwa zehn Kilometer von Bachmut entfernt, das im Mai 2023 nach langen Kรคmpfen von den russischen Truppen erobert worden war. Ein Durchbruch kรถnnte der russischen Armee den Zugriff auf wichtige Bergbaustรคdte wie Kramatorsk im Donbass erleichtern, die noch von der Ukraine kontrolliert werden.
Bei dem russischen Angriff auf die ukrainische Groรstadt Dnipro hat sich die Zahl der Toten auf fรผnf, die der Verletzten auf 34 erhรถht. Der Prรคsident des Regionalparlaments, Mykola Lukaschuk, sprach von einem “massiven Angriff”, bei dem ein Einkaufszentrum und eine Tankstelle beschรคdigt worden sein. Er verรถffentlichte Fotos, die ein Gebรคude und Autos mit zerbrochenen Fenstern zeigten. Ukrainischen Medien zufolge war das Einkaufszentrum bereits Ende Dezember Ziel eines russischen Raketenangriffs.
Der ukrainische Prรคsident Wolodymyr Selenskyj schrieb bei X: “Dnipro: Wieder russische Terroranschlรคge gegen unsere Stadt”:
Auf die gesamte Region Dnipropetrowsk feuerte Russland heute Morgen sieben Lenk- und Marschflugkรถrper, fรผnf Sprengstoffdrohnen sowie eine sechste Aufklรคrungsdrohne, wie der ukrainische Luftwaffenkommandeur, Mykola Oleschtschuk, mitteilte. Die ukrainische Flugabwehr habe fรผnf der Marschflugkรถrper und alle Drohnen abgewehrt.
Die Stadt Dnipro, die vor dem Krieg fast eine Million Einwohner zรคhlte, liegt in Luftlinie etwa hundert Kilometer von der Front entfernt und ist immer wieder Ziel russischer Luftangriffe, die oft auch die Energieinfrastruktur treffen.
Bei der Sicherheitskonferenz eurasischer Staaten in Kasachstan kommen der russische Prรคsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping heute zu Beratungen zusammen. Putin und Xi verstehen die 2001 gegrรผndete Shanghaier Organisation fรผr Zusammenarbeit (SCO) als Gegengewicht zum Westen, sie dient der Kooperation der Mitglieder in Fragen der Sicherheit sowie der Wirtschaft und des Handels.
Ein franzรถsischer Staatsbรผrger hat sich in Russland laut staatlichen Medienberichten schuldig bekannt, illegal militรคrische Informationen gesammelt zu haben. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, der Beschuldigte habe laut den Ermittlern in einem Verhรถr die Taten eingerรคumt. Der Franzose wurde im Juni in der russischen Hauptstadt Moskau festgenommen.
Die russischen Behรถrden werfen ihm vor, sich nicht als “auslรคndischer Agent” registriert zu haben, wรคhrend er Informationen รผber militรคrische und militรคrtechnische Aktivitรคten Russlands gesammelt habe. Die Daten kรถnnten zum Nachteil der Sicherheit des Landes verwendet werden, hieร es. Die Vorwรผrfe wurden nicht nรคher erlรคutert. Es wurde lediglich erklรคrt, der Franzose sei wiederholt nach Russland gereist, um Informationen zu sammeln. Ihm drohen nach russischem Recht nun bis zu fรผnf Jahre Haft.
Die NATO-Staaten haben sich nach Angaben aus diplomatischen Kreisen darauf verstรคndigt, der Ukraine im kommenden Jahr militรคrische Hilfe im Volumen von 40 Milliarden Euro zur Verfรผgung zu stellen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Den formellen Beschluss sollen die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfel kommende Woche in Washington fassen, wie es aus den Brรผsseler Kreisen weiter hieร.
Der scheidende NATO-Generalsekretรคr Jens Stoltenberg hatte die Mitglieder der transatlantischen Allianz dazu aufgefordert, die Unterstรผtzung fรผr die Ukraine in ihrem Abwehrkampf des russischen Angriffskriegs auf dem Niveau von 2022 zu belassen, was in etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr entspricht.
Laut der Nachrichtenagentur dpa sei Stoltenberg jedoch mit dem Vorhaben gescheitert, die Bรผndnisstaaten zu mehrjรคhrigen Zusagen fรผr Militรคrhilfen fรผr die Ukraine zu bewegen.
Ein Jahr nach der Grรผndung hat das Internationale Zentrum fรผr die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine (ICPA) mehr als 2.000 Akten Beweismittel aus 14 Lรคndern erhalten. Das teilte die EU-Justizbehรถrde Eurojust, unter deren Dach das Zentrum steht, mit.
Zweck der Einrichtung ist, Dokumente mutmaรlicher vรถlkerrechtlicher Verstรถรe Russlands in seinem Angriffskrieg zu sammeln und zu sichern. Das Material soll Staatsanwรคlten fรผr einen mรถglichen spรคteren Strafprozess dienen. Ob dafรผr ein Sondertribunal eingerichtet wird, ist noch Gegenstand von Diskussionen.
Die Aufgabe des ICPA gilt als herausfordernd, weil es aktuell keine internationale gerichtliche Erfahrung mit der Verfolgung des “Verbrechens der Aggression” gibt. Der Tatbestand wurde erst 2010 in das Rรถmische Statut eingefรผgt, das die Grundlage fรผr vรถlkerrechtliche Strafprozesse ist. Weder Russland noch die Ukraine haben das Statut ratifiziert.
Die durch Russlands Angriffskrieg finanziell angeschlagene Ukraine hat vom Internationalen Wรคhrungsfonds (IWF) eine weitere Tranche von umgerechnet รผber zwei Milliarden Euro erhalten. Das Geld sei Teil eines laufenden Kreditprogramms in Hรถhe von umgerechnet gut 15 Milliarden Euro, teilte Regierungschef Denys Schmyhal bei Telegram mit. Das Geld werde fรผr wichtige Haushaltsausgaben und dabei vor allem fรผr soziale Hilfen und Gehรคlter von Staatsangestellten, darunter รrzte und Lehrer, verwendet.
Seit dem russischen รberfall im Februar 2022 hat das Land ukrainischen Angaben nach allein an Haushaltshilfen umgerechnet รผber 80 Milliarden Euro von auslรคndischen Partnern erhalten.
Russland befindet sich nach Angaben des Kreml nicht in einem Dialog mit dem US-Prรคsidentschaftsbewerber Donald Trump รผber die Ukraine. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Sprecher des russischen Prรคsidialamts.
Trump hatte vergangene Woche wรคhrend eines TV-Duells mit Prรคsident Joe Biden erklรคrt, sollte er die Wahl im November gewinnen, werde er den Krieg in der Ukraine noch vor seiner Vereidigung im Januar lรถsen. Wie er dies konkret zu tun gedenkt, fรผhrte Trump nicht aus. Das russische Prรคsidialamt erklรคrte daraufhin, es kรถnne sich nicht zu etwaigen Vorschlรคgen Trumps รคuรern, solange man nicht wisse, was deren Inhalt sei.
Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Dnipro sind laut Behรถrden mindestens drei Menschen getรถtet und 18 weitere verletzt worden. Der Angriff habe zudem mehrere Brรคnde ausgelรถst, teilten die รถrtlichen Behรถrden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Bei Angriffen in der nordostukrainischen Region Charkiw wurde zudem lokalen Behรถrden zufolge ein Mensch getรถtet und vier weitere verletzt worden. In dem Dorf Borowa sei ein Mensch ums Leben gekommen, zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zudem seien zehn Wohnhรคuser, Geschรคfte und ein Verwaltungsgebรคude beschรคdigt worden. In dem Dorf Russka Losowa seien durch einen Raketenangriff in den frรผhen Morgenstunden zwei Menschen verletzt und zehn Hรคuser beschรคdigt worden.
Russlands Prรคsident Wladimir Putin ist zu einem Besuch in Kasachstan eingetroffen. In der Hauptstadt Astana nimmt er an einem zweitรคgigen Treffen der Shanghaier Organisation fรผr Zusammenarbeit (SCO) teil, wie der Kreml mitteilte. Zudem seien bilaterale Gesprรคche mit Teilnehmern des Gipfels geplant.
Bei seinem Besuch in Kasachstan wird Putin “wahrscheinlich” auch seinen tรผrkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan treffen, wie Ankaras Auรenminister Hakan Fidan mitteilte. Die Tรผrkei versucht seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine, ihre Beziehungen zu beiden Lรคndern aufrechtzuerhalten. Zudem hatte Ankara sich mehrfach als Vermittler in dem Konflikt angeboten.
Zur SCO zรคhlen neun Staaten, die etwa die Hรคlfte der Weltbevรถlkerung reprรคsentieren. Zu den stรคndigen Mitgliedern gehรถren der diesjรคhrige Gastgeber Kasachstan, Indien, China, Kirgisistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan und seit dem vergangen Jahr auch der Iran. Es wird erwartet, dass Belarus in diesem Jahr in die Organisation aufgenommen wird.
Russland hat nach eigenen Angaben zehn ukrainische Angriffsdrohnen รผber russischem Gebiet abgeschossen. Fรผnf Drohnen seien รผber der russischen Grenzregion Belgorod, vier รผber der Grenzregion Brjansk und eine รผber der Region Moskau zerstรถrt worden, teilte das Verteidigungsministerium auf Telegram mit.
Zudem seien zwei ukrainische Seedrohnen zerstรถrt worden, die auf den Schwarzmeerhafen Noworossijsk in der Region Krasnodar zugesteuert seien. Noworossijsk ist Russlands grรถรter Hafen am Schwarzen Meer. Er ist ein wichtiger Umschlagplatz fรผr die Ausfuhr von Rohรถl und รlprodukten sowie fรผr den Transit in den Sรผden Russlands.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien kรถnnen in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhรคngiger Stelle รผberprรผft werden.
Die Ukraine lehnt nach den Worten des Stabschefs des ukrainischen Prรคsidenten, Andrij Jermak, territoriale Zugestรคndnisse an Russland zur Beendigung des Krieges weiter kategorisch ab. “Wir sind nicht bereit, Kompromisse bei den sehr wichtigen Dingen und Werten einzugehen (…) Unabhรคngigkeit, Freiheit, Demokratie, territoriale Integritรคt, Souverรคnitรคt”, sagte Jermak vor Journalisten.
Er reagierte damit bei einem Besuch in Washington auf รuรerungen des republikanischen US-Prรคsidentschaftskandidaten Donald Trump, der behauptet hatte, den Konflikt schnell beenden zu kรถnnen. Die Regierung in Kiew sei aber offen fรผr Ratschlรคge, um einen “gerechten Frieden” zu erreichen.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangene Woche von einem Plan von Trump-Beratern berichtet, der vorsieht, US-Hilfen zu kรผrzen, falls Kiew nicht mit Moskau verhandelt. Trump sagte jedoch wรคhrend der Fernsehdebatte, dass er die Bedingungen des russischen Prรคsidenten Wladimir Putin nicht akzeptiere. Putin hatte erklรคrt, Russland werde den Krieg beenden, wenn Kiew zur รbergabe der vier von Moskau beanspruchten Regionen im Osten und Sรผden des Landes bereit sei. Auf die Frage, wie die Ukraine Trumps Umgang mit dem Krieg einschรคtze, antwortete Jermak: “Ehrlich gesagt: Ich weiร es nicht. Wir werden sehen.”
Die NATO baut ihre zivile Prรคsenz in der Ukraine aus. Wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa bestรคtigte, haben die 32 Bรผndnisstaaten beschlossen, eine Art Sonderbeauftragten in die Hauptstadt Kiew zu entsenden. Der ranghohe Beamte soll dort die politische und praktische Unterstรผtzung des Bรผndnisses steuern.
Hintergrund ist insbesondere, dass die NATO beim Gipfeltreffen in der kommenden Woche in Washington den Startschuss fรผr einen neuen Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitรคten fรผr die ukrainischen Streitkrรคfte geben will. Das Hauptquartier dafรผr soll in Wiesbaden aufgebaut werden. Wer den neuen NATO-Posten in Kiew bekommen soll, war aus dem Bรผndnis zunรคchst nicht zu erfahren. Weitere Details werde man nach der offiziellen Auswahl kommunizieren, hieร es. Zuerst hatte das Wall Street Journal รผber die Plรคne berichtet.
Die NATO hat bereits seit knapp einem Jahrzehnt eine offizielle Vertretung in Kiew, die auch ein seit Ende der 90er-Jahre existierendes Verbindungsbรผro und ein Informations- und Dokumentationszentrum steuert.
Litauen hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Flugzeug gemeldet. Die nicht nรคher spezifizierte Maschine der russischen Fluggesellschaft Pobeda sei am 30. Juni abends unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU- und NATO-Mitglieds eingedrungen und habe sich etwa eine Minute lang darin aufgehalten, teilte das Auรenministerium in Vilnius mit.
Demnach wurden Vertreter der russischen Botschafter einbestellt und ihnen eine Note รผberreicht. Dabei seien die zustรคndigen russischen Behรถrden aufgefordert worden, eine Erklรคrung abzugeben und alle notwendigen Maรnahmen zu ergreifen, um derartige Vorfรคlle in Zukunft zu verhindern.
Die Luftraumverletzung erfolgte den Angaben zufolge รผber der Ostsee, als sich das Flugzeug auf dem Weg von Moskau in die an Litauen grenzende russische Exklave Kaliningrad befand. Die EU hat ihren Luftraum als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine fรผr russische Flugzeuge gesperrt.
Angesichts russischer Angriffe auf die Energieinfrastruktur bereitet sich Kiew auf den Import von Strom aus der EU vor. US-Verteidigungsminister Austin hat weitere Militรคrhilfen fรผr Kiew angekรผndigt.
ุฅุฑุณุงู ุชุนููู